Unnötig Spannung bis zum Schlusspfiff

15 Apr

SV Germania Gernrode - SV Blau-Weiß Schwanebeck 2:1

Unnötig Spannung bis zum Schlusspfiff

Geschrieben von: Jens Grundmann

Am 20. Spieltag der Harzoberliga empfingen die Germanen einen direkten Tabellennachbarn im Hagental. Zu Gast war der Tabellendritte vom SV Blau-Weiß Schwanebeck. Die Gäste überraschen in dieser Saison und spielen oben mit, natürlich wollten sie die Germanen auf Distanz halten und etwas Zählbares mit nach Hause bringen. Den Germanen war das bewusst, denn in den letzten Jahren stolperte man des Öfteren gegen die Blau-Weißen. Dennoch war die Hagental Elf gewillt auf Platz 3 der Tabelle zu springen, obwohl mit Malte Stern (privat verhindert) und Martin Schleichardt (5. Gelbe Karte) zwei wichtige Akteure fehlten.

Die 1. Halbzeit begann auch gleich gut für die Germanen, denn nach 5 Minuten stand es schon 1:0. Nach einem klasse Außenristpass von Lukas Schulze auf Manuel Franke war der Gernröder Angreifer allein auf dem Weg zum Tor., scheiterte aber an Schwanebecks Torwart Robert Miede. Doch der Ball kam von Miede auf den mitlaufenden Julius Blume, der dann abgezockt ins lange Eck zur Germanen Führung einschob. Ein Auftakt nach Maß für die Gernröder. Doch schon 2 Minuten später hatten die Hausherren Glück, denn ein Schuss von Schwanebecks Erik Hagen aus spitzem Winkel ging an die Latte des Gernröder Kastens (7.). Trotzdem waren die Germanen, auch schon in der Anfangsphase, spielerisch wieder einmal das bessere Team und übernahmen den Takt. Schwanebeck lauerte auf Fehler und wollte hinten nichts zulassen. Das gelang aber in der 11. Minute nicht, denn ein schöner Steckpass von Manuel Franke auf seinen Sturmpartner Florian Machemehl hebelte die gesamte Abwehrreihe der Blau-Weißen aus. Gernrodes Torjäger kam aber ins überlegen, als er allein auf Torwart Miede zulief und so hielt der Blau-Weiße Keeper den ersten Abschluss. Machemehl bekam aber noch einmal die Chance durch den Abpraller per Kopf einzunetzen, doch leider setze er den Ball am Gehäuse vorbei. Die Germanen spielten weiter auf den 2. Treffer. Nach einem Toni Förster Freistoß wäre dieser auch fast gefallen, doch leider traf Christopher Ewald per Kopf nur den Pfosten (23.). Auch auf der anderen Seite wackelte dann das Gebälk ebenfalls nach einem Freistoß. Schwanebecks Imo Völker setzte diesen direkt an die Latte (26.). Der Druck der Germanen wurde aber trotzdem immer höher. Nach einer Flanke von der rechten Seite von Leon Schmelzer stieg Florian Machemehl hoch und zwang Gästekeeper Miede per Kopf zu einer Glanzreaktion. Miede wehrte den Ball zur Ecke ab. Diese wurde dann von Julius Blume in den 5er gebracht und dort konnte Rick Bunzel zum 2:0 einköpfen (31.). Die 2 Tore Führung ging auch völlig in Ordnung, trotz der Lattentreffer der Gäste. Es wäre dann fast noch ein weiteres Tor für die Germanen vor der Pause gefallen. Nach einer Ecke flog der Ball von Christopher Ewalds Rücken Richtung Schwanebecker Tor, doch der Blau- Weiße Schlussmann Robert Miede  vereitelte auch diesen Versuch mit einer sehr guten Parade (38.). Dann passierte nichts erwähnenswertes mehr bis zum Halbzeitpfiff und so stand es dann zur Pause 2:0 für die Germania.

Die 2. Halbzeit begann mit einer motivierten Hagental Elf, nach einer Julius Blume Ecke setzte Leon Schmelzer den Ball per Kopf nur hauchdünn rechts am Tor vorbei (55.). Der Gernröder Innenverteidiger war auch Hauptprotagonist der nächsten guten Szene, mit einem Außenristschuss aus 20 m verfehlte Schmelzer nur knapp das Gästetor (58.). Schwanebeck versuchte dem Druck der Germania stand zu halten, doch schon gab es die nächste Möglichkeit für die Hausherren. Julius Blume setzte sehr schön Lukas Schulze in Szene, Schulze zog dann von der Strafraumkante ab, scheiterte aber ebenfalls am gut aufgelegten Gästetorwart Miede (60.). In der 63. Minute war es dann wieder Leon Schmelzer der nach einer Ecke zum Kopfball kam und auch hier verfehlte er das Tor knapp, jetzt aber auf der linken Seite. Gernrode versuchte weiter den Sack zu zumachen. Lukas Schulze nahm dann aus 20 m Maß, aber auch hier streifte das Leder knapp am linken Pfosten vorbei (75.). Gernrode Chancenverwertung war wieder einmal nicht effektiv und so ließ man den Gegner noch in Schlagdistanz. Auch der Spielfluss der Germania ebbte jetzt ab und die Partie verflachte. In der 80. Minute dann das, was so oft passiert. Schwanebeck kommt unerwartet zum Anschlusstreffer. Ein Angriff reicht und Gernrodes Abwehr viel zu ungeordnet, da man eigentlich nur nach vorne spielte. Diese Unordnung nutzte Schwanebecks Imo Völker eiskalt aus und traf zum 2:1 (80.). Jetzt war die Partie wieder eng, doch in den letzten 10 Minuten kam kein geordneter Spielzug der Gäste zustande. Gernrode brachte die 1 Tore Führung über die Zeit. Nach 90 Minuten gingen die Hausherren mit 2:1 als Sieger vom Feld und überholten damit die Schwanebecker in der Tabelle.  

Germanias Trainer Marcel Zinke sagte nach der Partie: „Das Spiel begann wie wir uns das vorgestellt haben. Wir wollten gleich von Beginn an Druck auf die Abwehr der Schwanebecker ausüben und gingen dadurch früh in Führung. Unsere Standards waren heute sehr gefährlich, dadurch fällt dann auch der 2. Treffer. Leider verpassen wir wieder den Sack zu zumachen und vergeben einige gute Chancen um nachzulegen. Trotzdem ist der Sieg aus meiner Sicht hochverdient.“

Die Germanen zeigten ihren Fans im Hagental eigentlich ein gutes Spiel im Verfolgerduell. Man spielte oft souverän, ließ kaum etwas zu und doch blieb die Partie bis zum Schluss spannend da man wieder einmal im Abschluss zu ineffektiv ist. Jetzt steht man auf Platz 3 der Tabelle, diesen sollte man jetzt auch behaupten und vielleicht geht ja noch etwas in Sachen Platz 2.

Bild: © Jan-Leo Braschoß

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